[Rezension] "ZERO - Sie wissen, was du tust" - Marc Elsberg




Titel: ZERO - Sie wissen, was du tust

Autor: Marc Elsberg

Verlag: Blanvalet

Preis (gebunden): 19,99€

Seitenanzahl: 480

ISBN: 978-3764504922

Erscheinungstermin: 26. Mai 2014

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Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen

Sie wissen, WER wir sind, WO wir sind - und WAS wir als Nächstes tun werden!

London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen …      (Quelle)

 

 

Das Buch beginnt spannend und rasant und man wird von Beginn an mit der neuen Technologie konfrontiert. Der Präsident und seine Familie wird mit Drohnen angegriffen, welche die  aufzeichnenden Bilder auch sofort ins Internet übertragen. Dahinter stecken die Hackergruppe ZERO, welche die Bevölkerung vor der totalen Überwachung im Internet warnen möchte. Es beginnt ein Wettlauf, wer die Internetaktivisten zuerst entlarven kann. Mit dabei: das FBI, aber auch die Redaktion des Daily,einer großen Tageszeitung. Dort lernen wir auch die Protagonistin Cynthia kennen; eine Mutter mittleren Alters, single und Journalistin beim Daily. Sie soll zusammen mit ihrem Chef und dem gut aussehendem Informatiker Chander auf die Suche nach ZERO gehen. 

 

>>"Die digitale Welt ist längst die reale Welt! [...] Es heißt entweder drinnen oder draußen, ein oder aus, 1 oder 0. Das ist das Wesen der digitalen Welt, denn sie kennt keine dritte Möglichkeit. Damit ist es heute auch das Wesen der gesamten Welt. Sie kennt kein bisschen, kein Vielleicht, kein Weder-Noch, keine Zwischentöne"<< (Seite 339)

 

Cynthia ist als Buchcharakter wirklich sympathisch. Ständig erkennt man die eigene Mutter in ihr, die weder nie so richtig weiß, was ihre Teenagertochter Viola gerade so treibt, noch die moderne Technik versteht. Außerdem handelt sie immer gefasst und mit einem klaren Kopf, sodass man ihr Handeln jederzeit nachvollziehen kann. Was man von den Rest der Figuren leider nicht behaupten kann...

Ständig werden sämtliche Klischees erfüllt, wie das von dem sensationsgierigen und gemeinen Chefredakteur oder den hinterlistigen Freemee-Vorständen, die nur ihren Geldbeutel im Kopf haben und so auch über Leichen gehen. So wurden viele der Charaktere einfach berechenbar.

So langweilten mich viele zwischenmenschliche Aktionen und Dialoge, sodass ich mich an manchen Stellen wirklich quälen musste, um weiterzulesen.

Auch waren ein paar Handlungsstränge unschlüssig und Fragen wurden am Ende offen gelassen, was das Buch nochmal ein Stück runtergezogen hat.

Wenn jedoch Handlung in der Geschichte geboten war, konnte mich "ZERO - Sie wissen, was du tust" wieder überzeugen. Verfolgungsjagden, Mord oder aber auch der Wettlauf gegen die Zeit konnte mich wieder an der Stange halten.

 

Was mir am Buch auch richtig gut gefallen hat, war der Einblick in die "futuristisch wirkenden" Technologie, die aber im echten Leben schon eingesetzt wurden.

 

Vor allem die Datenbrille hat es mir angetan. Mit dieser kann man telefonieren, im Internet surfen, fotografieren und Videos drehen - oder aber mit der Gesichtserkennung blitzschnell Informationen über fremde Personen erhalten, die man im Alltag, z.B. in der U-Bahn, auf öffentlichen Plätzen oder auch einfach nur im Vorbeigehen trifft.

 

 

 

"ZERO - Sie wissen, was du tust" hat einige Höhen, aber auch einige Schwächen und Tiefen und konnte nur teilweise überzeugen. Das Buch regt jedoch den Leser auf jeden Fall zum Nachdenken über das eigene Verhalten im Internet an und bekommt somit 3 von 5 möglichen Punkten.

 

 

 

 

 

Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard« sowie Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg. Heute lebt und arbeitet er in Wien(Quelle)

 

 

Leseprobe

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